Alt, aber taufrisch geblieben

Sängerbund Chorvision – der kulturtragende Verein in Oberkochen

„Die Altvorderen haben viel geleistet und es ist für unser Vorstandsteam Aufgabe und Verpflichtung, deren Erbe weiter mit Leben zu erfüllen“, sagt Vorsitzender Martin Balle im Jahr eins nach dem 175jährigen Jubiläum.

Chöre des Sängerbundes beim geistlichen Jubiläumskonzert in der „Versöhnungskirche“

Eine ganze Welle von Jubiläumsveranstaltungen liegt hinter dem Sängerbund, der seit einigen Jahren den Beinamen „Chorvision“ trägt. Chorvision soll Blick in die Zukunft und Charakteristikum sein, denn der Sängerbund ist der älteste weltliche Verein in Oberkochen. Nur der katholische Kirchenchor ist noch einige Jahre älter. „Wir haben den 175. Geburtstag würdig und gebührend mit zahlreichen erfolgreichen Veranstaltungen gefeiert“, blickt Balle im Gespräch mit der Wochenpost zurück.

Die unter der Leitung von Chronist Heinz Mauel erstellte Festschrift war quasi das Sahnehäubchen obendrauf. Der Sängerbund ist in Oberkochen als erster kulturtragender Verein eine besondere Größe und aus dem Veranstaltungskalender der Kocherstadt nicht wegzudenken. „Es stellt eine herausragende Leistung dar, die Chorgemeinschaft 175 Jahre und mehr über alle Höhen und Tiefen nicht nur am Leben zu erhalten, sondern auch stetig auszubauen“, sagt Bürgermeister Peter Traub in der Festschrift. Und nicht ohne Stolz erwähnt Vorsitzender Martin Balle, der den Verein seit 2002 leitet, dass Chorvision heute über sieben Chöre verfügt. Jüngster Spross ist der Kooperationschor mit der Dreißentalschule – eine chorische Partnerschaft zur Förderung des Nachwuchses.

„Der lebendige Verein für die ganze Familie“, heißt es im Logo von Sängerbund Chorvision. Der Verein für jedes Alter integriert neben den klassischen Verbünden von Frauen- und Männerchor sowie dem gemischten Chor den Kinderchor „music kids“, den Kooperationschor „Schule-Verein“, den Jugendchor „music teens“ und den Jungen Chor „musica é“, der seinerseits schon viele überwältigende Erfolge bei Konzerten eingesungen hat. Im Eugen-Jaekle-Chorverband und im Bereich des Schwäbischen und Deutschen Chorverbands genießt der Sängerbund hohe Wertschätzung. Unvergessen sind die vielen großen Konzertreisen. Die Beteiligung an der Steuben-Parade in New York anno 1999 war wohl der ganz große Höhepunkt in der Vereinsgeschichte.

Den Taktstock schwingt seit gut zwei Jahren Peter Waldenmaier, zuvor hatte sich Roswitha Maul 32 Jahre lang (!!) um die Chöre verdient gemacht. „Singe, wem Gesang gegeben“ praktizieren heute über einhundert Sängerinnen und Sänger jedweden Alters in der alten, aber taufrisch gebliebenen Chorgemeinschaft.

Lothar Schell, Schwäbische Post


zurück

[Home]